1. Bezirk , Wiener Originale

Wiener Original: Café Frauenhuber

Im Café Frauenhuber, dem ältesten Kaffeehaus Wiens, liegen Tradition und Moderne ganz nah beieinander. Das Haus in der Himmelpfortgasse 6 existiert bereits seit 1746 und wurde 1824 erstmals als Kaffeehaus erwähnt. Früher vor allem bei in den Ruhestand versetzten Militärs und Beamten beliebt, ist es heute ein zweites Wohnzimmer für viele Wienerinnen und Wiener sowie Reisende aus aller Welt.



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© Café Frauenhuber

Auf der Speisekarte finden sich Klassiker wie Kaiserschmarren oder Wiener Schnitzel, aber auch tolle Frühstücksangebote und Tagesmenüs.  Die Kaffeepalette reicht von der beliebten Wiener Melange bis zu ausgefalleneren Varianten wie Biedermeier (großer Mokka mit Marzipanlikör, Schokolade und Milchschaum), Maria Theresia (großer Mokka im Glas, mit Marillenlikör und Schlagobers) oder Fiaker (großer Mokka mit Rum und Schlagobers).
2005 hat Wolfgang Binder mit seiner Frau Petra und seiner Tochter Elisabeth das Traditionslokal übernommen. Wir plaudern mit ihm über das Café Frauenhuber als „Wiener Original“, über grantelnde Kellner und die Zukunft des Kaffeehauses.


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© Café Frauenhuber

Was macht das Café Frauenhuber zum "Wiener Original"?
Das Café Frauenhuber gibt es hier an dem Standort mittlerweile seit über 200 Jahren als Restaurant und Kaffeehaus. Noch mehr Wiener Original ist schon fast nicht mehr möglich.

Könnten Sie uns mehr über die Ursprünge des Café Frauenhuber erzählen, und wie es zu einem wichtigen Teil der Wiener Kaffeehauskultur wurde?
Die Wiener Kaffeehauskultur reicht ja über 330 Jahre zurück. Die Wiener Kaffeehäuser haben sich auch immer wieder neu erfunden. Man hat die Wiener Kaffeehauskultur immer wieder totgesagt. Aber Totgesagte leben einfach länger. Für die Wienerinnen und Wiener ist das Kaffeehaus noch immer eine Art zweites Wohnzimmer.

Wie schafft es das Café Frauenhuber, die historische Atmosphäre zu bewahren und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen?
Man muss einfach mit der Zeit gehen. Wir versuchen immer wieder diesen Mittelweg zwischen Moderne und Tradition zu finden. Dabei geben uns unsere Besucherzahlen Recht. Im Zeitalter der Digitalisierung muss man schauen, was man den Kundinnen und Kunden bieten kann, von traditionellen Zeitungstischen bis hin zu WLAN und Reservierungssystemen. Am Ende muss die Kundin oder der Kunde sich wohlfühlen, und das ist das Wichtigste.

Gibt es spezielle Kaffeevariationen oder kulinarische Köstlichkeiten im Café Frauenhuber, die es besonders auszeichnen?
Wir bieten als Wiener Kaffeehaus natürlich die komplette Palette der Wiener Kaffees an, egal ob Fiaker, Einspänner, Franziskaner, Omas Häferl-Kaffee oder den klassischen Verlängerten. Wichtig ist, dass die Gäste alles finden, was sie suchen.

Sie bieten auch eine sehr vielfältige Speisekarte mit Mittagsmenüs und Mehlspeisen an.
Ja, wir machen unsere Mehlspeisen komplett selbst und verwöhnen unsere Gäste mit regionalen Bio-Produkten. Wir kaufen unsere Lebensmittel in Wien ein. Von kleinen Gemüsehändlern bis zum kleinen Fleischhauer werden wir täglich mit frischen Produkten beliefert.

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© Café Frauenhuber


Was halten Sie vom Klischee des "grantelnden" Wiener Kellners?
Es menschelt hat manchmal. Es kommt vor, dass Mitarbeitende einen schlechten Tag haben, und dann klagt man ein bisschen. Es ist schwer, immer freundlich zu sein, sowohl für den Kellner als auch für die Gäste. Der Wiener Grant ist weltweit bekannt und das betrifft ja nicht immer nur den Ober im Kaffeehaus.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Ich bin besonders stolz auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir haben sehr wenig Abgänge. Wenn, dann geht jemand in Pension. Ich glaube, das macht ein gutes Unternehmen aus, wenn man langjährige Mitarbeitende hat, mit denen man durch Dick und Dünn gehen kann.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass es uns weiterhin gut geht, und dass wir sämtliche Herausforderungen, die sicher noch kommen werden, gut überstehen.


Café Frauenhuber
Himmelpfortgasse 6, 1010 Wien
cafefrauenhuber.at

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