Wiener Einkaufsgebiete früher

Wollzeile

Wo im 12. Jahrhundert Färber, Wollweber und Stoffhändler ansässig waren, erinnert heute nur mehr ihr Name an den textilen Tummelplatz: Die Wollzeile ist eine der ältesten Straßen Wiens. Wollweber findet man hier zwar keine mehr, dafür nach wie vor edle Textilien sowie Wiener Tradition und Gastlichkeit. Eingebettet zwischen dem Stephansplatz und dem Stubentor, lädt sie dank ihrer zentralen Lage zum gemütlichen Bummeln und Flanieren ein. Hier entdeckt man kleine Modeläden, ebenso wie internationale Ketten, kleine aber feine Tante-Emma-Läden und Exklusives für den Gaumen.

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Die Geschichte der Wollzeile 

Das erste Mal wurde die „Wollstrazze“ im Jahre 1158 namentlich erwähnt. Früher waren hier Wollweber und Wollhändler ansässig. Kaum zu glauben, aber im Mittelalter galt die Wollzeile als Vorstadtstraße! Der damalige Herzog von Österreich, Heinrich II., errichtete sie, um den expandierenden Wollhandel mit dem Morgenland voranzutreiben – und das mit vollem Erfolg. So kam es, dass die Straße 1221 von Leopold dem Glorreichen um das Stubentor ergänzt wurde. Was viele nicht wissen: Sein Name leitet sich von seiner lateinischen Bezeichnung „porta stuparum“ ab, was so viel „Badestube“ bedeutet. Der Warenaustausch mit dem Orient brachte nämlich auch so seine Tücken mit sich. Es breiteten sich zunehmend Krankheiten aus, die durch die Errichtung von Badehäusern eingeschränkt werden sollten. 
Auch interessant: Ab 1624 befand sich in der Wollzeile das erste Hofpostamt für Österreich, Ungarn und Böhmen, welches originalgetreu im Metropolitan Museum of Art in New York City nachgebaut wurde.  


Die Wollzeile lässt wirklich keine Wünsche offen. Das bunte Treiben und das charmante Flair der großen Vielfalt steckt einfach an und lädt zum Flanieren ein. Weiß man dann auch noch über den historischen Aspekt der Shoppingmeile bescheid, macht der Einkaufsbummel gleich noch mehr Spaß.

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Bildquellen: ÖNB/Stauda (www.bildarchivaustria.at)

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