Wiener Einkaufsgebiete früher , 1. Bezirk

Dorotheergasse

Kaiser, König, Edelmann … Alle kamen sie einst in eine ganz bestimmte Gasse: Die Dorotheergasse. Dort, wo Wiens Adel vor vielen Jahren flanierte, ist auch heute noch eine der vornehmsten Adressen der Innenstadt, die sich durch ein unverwechselbares Flair auszeichnet.

image Vom Ackerland zur Edelstraße 


Die Dorotheergasse bildete im Mittelalter die Grenze zwischen zwei Ackerländern und befand sich seinerzeit noch außerhalb der Stadtgrenze. Im Zuge der Stadterweiterung wurde sie am Anfang des 13. Jahrhunderts in den Stadtkern aufgenommen. Damals hieß sie noch Verberstraße. Warum? Weil damals vor allem Tuchfärber dort ansässig waren. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde dann das St. Dorothea-Kloster an der Straße errichtet. So etablierte sich nach und nach der Name Dorotheergasse. Schnell wurde sie zu einer der vornehmsten Straßen Wiens – und das ist sie bis heute. 


Kaiserlicher Charme trifft auf moderne Eleganz


Die Dorotheergasse beherbergt einige der prächtigsten Gebäude des 1. Wiener Gemeindebezirks. Das weiß auch die Obfrau des Vereins der Dorotheergasse, Dr. Danielle Spera: „Die Dorotheergasse ist eine Kunstmeile mit nationaler und internationaler Kunst. Sie beherbergt nicht nur das Jüdische Museum Wien und das Dorotheum, sondern eine Vielzahl von Galerien, Antiquitäten- oder Teppichgeschäften und vor allem einige klassische Lokale, wie das Hawelka, den Reinthaller oder Trzesniewski. Auch innovative internationale Küche, wie im Café Eskeles oder im Blue Mustard oder auch ein Cabaret, wie das Casanova findet man hier.“ 
Während das Jüdische Museum sich insbesondere als Ort der Verständigung zwischen Wien und der hier erlebbaren jüdischen Geschichte und Kultur versteht (und heuer sogar der Wiener Geschäftskultur, die auch maßgeblich von jüdischen Familienunternehmen geprägt wurde, eine eigene Ausstellung widmet), ist das Dorotheum auch nach 300 Jahren seit seiner Gründung durch Kaiser Joseph I. eines der größten Auktionshäuser der Welt. Doch noch viele weitere außergewöhnliche Gebäude aus der Kaiserzeit befinden sich in der 309 Meter langen Prachtstraße. Das besondere daran? Darunter mischen sich gerne neue, moderne Gebäude, die dem Gässchen einen ganz besonderen, kosmopolitischen Charme verleihen. Und wie auch die Obfrau betont: „Die Dorotheergasse ist ein historisch gewachsenes Ensemble mit vielen Wiener Traditionshäusern, das zum Flanieren, aber auch zum Verweilen einlädt. Und das besonders dank seines kulturellen, kulinarischen und traditionellen Schwerpunkts.“

image  Quelle: WStLA/Reiffenstein image Quelle: WStLA/Reiffenstein image  Quelle: WStLA/Reiffenstein

Headerbild: Die Dorotheergasse 1911. Quelle: ÖNB/Lichtbildstelle
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