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filmmuseum wien - ein wiener original

Das Filmmuseum Wien erlangte spätestens seit dem „Unsichtbaren Kino" allgemeine Bekanntheit und sicherte sich durch ihre vielen Retrospektiven und einzigartigen Filmvorführungen absoluten Kultstatus in der Wiener Film- und Kinoszene. Cineasten und Filmbegeisterte feiern das Wiener Filmmuseum vor allem für seine erlesene Filmauswahl. Wir haben uns mit dem Direktor des Filmmuseums Michael Loebenstein getroffen und mit ihm über das Wiener Original gesprochen.


Warum würden Sie sich selbst als „Wiener Original" bezeichnen? image
© Raphael Unger
Das Österreichische Filmmuseum ist seit seiner Gründung 1964 fixer Bestandteil der Wiener Kulturszene und hat sich schnell einen Ruf als Cinémathèque von Weltruhm erarbeitet, der bis heute Bestand hat. Seit über 50 Jahren zeigen wir als „Museum des Laufbilds" historische Filme aller Genres und Produktionsländer. Dabei bieten wir unserem Publikum eine Kinoerfahrung auf höchstem Niveau. Unser Kinosaal in der Albertina, das sogenannte „Unsichtbare Kino", garantiert die perfekte Projektion und ist weltberühmt.
Als besonderes Markenzeichen dient uns der Zyphius, ein Fabelwesen, das von der (kürzlich verstorbenen) Wiener Künstlerin Gertie Fröhlich in dieser Form kreiert wurde. Eine Art mythologischer „Flussdrache", der wie ein echter Wiener nie untergeht!


Welche Trends und Veränderungen konnten Sie in den letzten Jahren beobachten? image
© Raphael Unger
Der Trend geht definitiv weg vom Kinobesuch, und hin zum Streaming. Das Publikum des Filmmuseums ist aber ein sehr treues und weiß unsere Qualitäten zu schätzen. Hier hilft uns die Tatsache, dass wir ein Programm anbieten, das kaum auf den gängigen Plattformen zu finden ist. Und wir setzen stark auf das, was „Kino" und „Museum" zu besonderen Orten macht: das kollektive Erleben eines Films in der Projektion, die Vermittlung durch Vorträge, Workshops und vieles mehr. Wir sehen da gerade bei jungen Leuten einen Trend: Sie interessieren sich für die Vergangenheit, für das Medium Film, und für die soziale Dimension des Kinos. Wir verbringen sowieso zu viel Zeit allein auf der Couch am iPad!

 
Worauf sind Sie besonders stolz? image
© Raphael Unger
Dass ein kleines und sehr eigensinniges Museum wie wir, seit Jahrzehnten ein Ort der Begegnung und des Austauschs ist. Jedes Mal, wenn ich nach der Vorstellung die Gesichter der Menschen sehe, die ein vielleicht sonst vergessener Film ergriffen hat, nachdenklich oder glücklich gestimmt hat, bin ich stolz, dass wir Wienerinnen und Wienern das Kino als Kunst- und Kulturform vermitteln können. Und natürlich bin ich stolz auf unser tolles Team und darauf, in dritter Generation hier arbeiten zu dürfen.

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